Reichstagswahl 1877

1874Wahl zum 3. Deutschen Reichstag 18771878
(Gesamtstimmenanteile in Prozent)
 %
30
20
10
0
27,2
24,8
9,7
9,1
8,1
7,9
7,7
1,6
3,7
Minder­heitene
Sonst.
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 1874
 %p
   4
   2
   0
  -2
  -4
−2,5
−3,1
+2,8
+2,3
−0,9
+0,7
−0,9
+0,2
+2,3
Minder­heitene
Sonst.
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Anmerkungen
Anmerkungen:
e Elsaß -Lothringer (3,7 %), Polen (4,0 %), Dänen (0,4 %)
          
Insgesamt 397 Sitze
  • SAP: 12
  • DtVP: 4
  • DFP: 35
  • Unabh. Lib.: 13
  • NLP: 128
  • DHP: 4
  • Minderheiten: 30
  • Z: 93
  • DRP: 38
  • DKP: 40
Die Ergebnisse der Reichstagswahl nach Wahlkreisen. Die Nummerierung der Wahlkreise entspricht der der Tabelle.

Die Reichstagswahl 1877 war die Wahl zum 3. Deutschen Reichstag. Sie fand am 10. Januar 1877 statt. Die Wahlbeteiligung lag bei 60,6 % und damit etwa bei der von 1874.

Gewinne bei dieser Wahl verbuchten die konservativen Kräfte auf Kosten der Liberalen. Darin sah sich Reichskanzler Otto von Bismarck, der seit einiger Zeit von der Freihandels- zur Schutzzollpolitik überging (Entlassung Rudolph von Delbrücks 1876), bestätigt. Die Spannungen zwischen dem Kanzler und den Liberalen verschärften sich nun zunehmend. In diesem Zusammenhang kam es zur „Kanzlerkrise“ (vergleiche Albrecht von Stosch).

Die 1876 gegründete Deutschkonservative Partei trat erfolgreich die Nachfolge der preußischen Altkonservativen an. Die nunmehr vereinten Sozialisten, 1874 noch in Arbeiterverein und Arbeiterpartei gespalten, konnten erneut ihre Mandatszahl erhöhen. Gleiches galt für die (Süd-)Deutsche Volkspartei, die sich in Württemberg etablierte. Das Zentrum stabilisierte sich als zweitstärkste Kraft.

Nach Attentaten auf Kaiser Wilhelm I. und Auseinandersetzungen um das geplante Sozialistengesetz wurde der dritte Reichstag auf Wunsch Bismarcks vom Kaiser aufgelöst, und es kam zur Reichstagswahl 1878.


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